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Achtsam mit sich selber umgehen

Jeder trägt mit sich, was ihn oder sie von früh auf und durch’s Leben hindurch geprägt hat. Und dann gibt es Momente, in denen sich neue Herausforderungen stellen, sei es in der Lebensmitte oder an wichtigen Wendepunkten. Dabei mögen bisherige Ziele und Visionen fragwürdig werden. Wir fragen uns: Wer bin ich? Wie steht es um meine Beziehungen, zu anderen wie zu mir selbst? Und liebe ich mein Leben?

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Manche werden den Kopf schütteln: Nein, wie könnte ich mein Leben lieben, nach allem Schweren, Leid, Verlust, aber auch mit Selbstvorwürfe und Bitterkeit, die einsam machen. Oder die Lasten des Alters drücken, Trauer und Trauma aus der Vergangenheit. So wird das Leben von vielen mehr ertragen als geliebt, wie ein aufgezwungenes Schicksal.

Dabei könnte es helfen, mit sich selbst umgehen zu lernen – liebevoll. Wir könnten das Leben in die Arme nehmen wie ein schwieriges Kind. Es ist nicht so stark und tüchtig, wie erhofft, es ist sensibel und verwundbar. Aber es sucht nach unserer Hand. Nehmen wir es auf! Dabei kann sich etwas verwandeln.

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Mein Leben ist mir anvertraute Zeit, und sie will an der Wärme des Herzens gemessen werden. Es ist ein Geschenk, das jeden Tag darauf wartet, dass ich es auspacke. Dabei entdecke ich immer wieder Neues, z.B. wo ich bewahrt worden bin oder wo ich Bewährungen bestanden habe. Und die Neugierde wächst, was noch möglich sein wird.

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Psychoanalyse bietet jenseits vom Alltag Zeit an, um bewusst mit Gedanken und Gefühlen in Verbindung zu treten, auch mit den Beweggründen, die Sie hierher gebracht haben. Sie ermöglicht einen sicheren Ort. Hier können wir gemeinsam das Leben auspacken, mit seinen schwierigen und verletzlichen Seiten genauso wie mit seinen zarten und mutigen.

©2024 von Eva S. Vogel, Jungsche Psychoanalytikerin

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